Benefizkonzert zum 30-jährigen Bestehen der Hospizbewegung Peine begeistert mit ungewöhnlichen Tönen

Ein Konzert in der Kirche – ohne Gebete, aber mit Gänsehaut-momenten: Zum 30-jährigen Bestehen der Hospizbewegung Peine fand in der Kirche Hl. Engel ein außergewöhnlicher musikalischer Abend statt, der berührte, begeisterte und in vielerlei Hinsicht überraschte.
Johnny Tune und Danny Lattrich präsentierten ein abwechslungsreiches Programm, das von „Halleluja“ über „Purple Rain“ bis hin zu „ Nutbush Citty“reichte. Mit ihrer Musik schufen sie eine besondere Atmosphäre, die die Besucherinnen und Besucher spürbar in Bewegung brachte. Ganz ohne Predigt oder Gebet – ungewöhnlich für eine Kirche –, doch die Stimmung war durchweg respektvoll, herzlich und vor allem lebendig.
Der erste Vorsitzende der Hospizbewegung, Helmut Zimmermann, zugleich Diakon in Hl. Engel, brachte es am Ende des Abends auf den Punkt: „So eine derart fröhliche Stimmung hat es hier in Hl. Engel noch nicht gegeben.“ Und tatsächlich – die Kirche gut gefüllt, selten aber wurde im Vorfeld so offen darüber gesprochen, ob ein solches Konzert in einer Kirche und im Rahmen der Hospizarbeit überhaupt „passt“.
Die Koordinatorinnen der Hospizbewegung, Anja Mücke und Insa Meyer, machen deutlich: Sterben, Trauer und Abschied werden in unserer Gesellschaft oft mit Stille, Ernst und Zurückgezogenheit verbunden. Doch Hospizarbeit bedeutet weit mehr: „Wir stehen für das Leben – in seiner ganzen Tiefe, auch in schwierigen Momenten“, betonen die beiden. Es gehe darum, Nähe zu schenken, Hoffnung zu stärken und in dunklen Stunden Raum für Lichtblicke zu schaffen.
Gerade Musik könne dabei viel bewegen – „sie erreicht die Menschen auf einer Ebene, wo Worte manchmal nicht ausreichen“. So entstünden Brücken zwischen Trauer und Trost, zwischen Schmerz und Lebensfreude – und manchmal, wie an diesem Konzertabend, eben auch ein Lächeln mitten im Abschied.
Gerade weil viele Besucherinnen und Besucher überrascht waren, wie gut Musik, Leichtigkeit und Kirche zusammenpassen, entstand Raum für neue Gedanken: Dass Lebensfreude kein Widerspruch zur Auseinandersetzung mit Sterben und Tod ist. Und dass Hospizarbeit nicht nur Abschied bedeutet, sondern auch Begegnung – mitten im Leben.
Das Publikum dankte den Musikern mit stehendem Applaus und forderte begeistert eine Zugabe, die Johnny Tune und Danny Lattrich mit spürbarer Freude erfüllten.
Der Fotograf Lars Setzepfandt (BulldogZ Photography) rundete die Veranstaltung mit seinem ehrenamtlichen Einsatz für unseren Verein ab und hielt die vielen zauberhafte Momente in seinen wundervollen Bildern für uns fest.
So wurde der Abend in Hl. Engel zu einem eindrucksvollen Zeichen dafür, dass Lebensfreude und Hospizgedanke keine Gegensätze sind. Im Gegenteil – sie gehören untrennbar zusammen.
Am Ausgang hatten die Besucherinnen und Besucher Gelegenheit, ihre Wertschätzung für Musik und Hospizarbeit durch eine Spende zum Ausdruck zu bringen.
